Steffi Becher ist Frau des Jahres 2023
Die vierfache Mutter engagiert sich neben ihrem Vollzeitjob in Abtshagen / Die OZ stellt die 42-Jährige vor
Von Raik Mielke
Abtshagen. Die Frau des Jahres 2023 im Landkreis Vorpommern-Rügen ist Steffi Becher aus Abtshagen. Als Mutter von vier Kindern, voll berufstätig, Vorsitzende eines Sportvereins, Leiterin einer Sportgruppe mit drei- bis sechsjährigen Kindern, aktive Volleyballerin und Organisatorin von zahlreichen Veranstaltungen in und um Abtshagen.
Zudem baut sie Brücken zwischen Menschen. Im letzten Jahr hat sie Hilfsaktionen gestartet sowie Spenden gesammelt und mit Helfern zusammen in Grimmen Wohnungen für ukrainische Frauen und Kinder ausgestattet und liebevoll eingerichtet.
Die OSTSEE-ZEITUNG traf die 42-Jährige, die ein ziemlich unkompliziertes Lebensmotto hat. „Einfach machen und nicht so viel darüber nachdenken“, lautet ihr Erfolgsgeheimnis. Wie aber bekommt die Mutter all diese Aktivitäten unter einem Hut? Bleibt für Steffi Becher auch mal Freizeit? Und warum glaubt die sportbegeisterte Frau, dass soziale Netzwerke viele Menschen einfach vom Wesentlichen ablenken?
Seit 2004 lebt die gebürtige Greifswalderin Steffi Becher in Abtshagen (Gemeinde Wittenhagen). „Ich bin damals dort schon zur Schule gegangen und habe in dem Ort auch meinen Mann kennengelernt. Irgendwann stand der Entschluss fest, dass wir uns dort niederlassen wollen“, sagt sie. Beruflich ist die Vorsitzende des Sportvereins in Abtshagen bei den Stadtwerken in Stralsund beschäftigt.
Zu Beginn der 2000er – mit dem Einzug in das Eigenheim in dem Ort nahe Grimmen – war für Steffi Becher aber nicht klar, dass sie sich so sehr engagieren will. „Ehrlich gesagt, bin ich da eher reingewachsen. Ich habe schon immer gerne Volleyball gespielt und damit in Abtshagen begonnen. Irgendwann – ich habe selber Kinder – kam dann eine Sportgruppe für die Kleinsten dazu. Und als ein neuer Vorsitzender gesucht wurde, habe ich mich nach vielen Gesprächen bereit erklärt.“ Mutter, Frau, aktive Sportlerin, Vereinsvorsitzende und ein Vollzeitjob – klingt zugegebenermaßen nach viel Stress und wenig Freizeit. „Als Stress empfinde ich die Vereinsarbeit absolut nicht. Es macht Spaß und klar muss man auch viele organisatorische Sachen erledigen. Ich habe aber nie das Gefühl, dass es eine Verpflichtung ist oder mich die Termine erschlagen. Wenn man Freude an dem hat, was man macht, ist es einfach Lebensglück“, so Steffi Becher.
Und auch die Freizeit – fernab des Vereinslebens, familiärer Verpflichtungen und Beruf – kommt für die Vierfachmutter nicht zu kurz. „Man hört ja immer wieder, dass sich Freunde nur selten sehen, weil ihnen ganz einfach die Zeit fehlt. Bei mir ist dies nicht so“, betont sie und sagt: „Meine Freundinnen und ich treffen uns jeden Mittwochabend und verbringen ein paar gemütliche Stunden. Diese Zeit muss man sich einfach nehmen.“
Steffi Becher glaubt, dass vor allem die sozialen Netzwerke für viele Menschen viel zu wichtig geworden sind. „Ich verbringe mit diesen nur sehr wenig Zeit – schaue auch wenig TV“, verrät sie. Stattdessen verbringt sie die Zeit lieber beim Sport, mit Freunden oder zieht sich die Laufschuhe an und joggt eine Runde durch die Natur. „Dies ist für mich viel wertvoller, als sich Sachen auf dem Handy anzuschauen. Man sollte nicht immer zu viel darüber nachdenken, was man wann machen könnte – man sollte es viel öfter einfach tun“, meint sie.
Doch was sagt Steffi Becher zur Auszeichnung als Frau des Jahres? „Die Auszeichnung steht für das Erreichte, für den Einsatz in der Vergangenheit und das große Durchhaltevermögen. In unserer Gemeinde arbeiten wir in vielen kleinen Kreisen an dem, was man im Ganzen als Gemeinschaft bezeichnet. Viele kluge Köpfe mit Bauch und Herz wohnen in unserer Gemeinde und engagieren sich ehrenamtlich. Deshalb freut es mich umso mehr, dass sich die Gemeinde Wittenhagen für die Errichtung eines Demokratiezentrums entschieden hat, um weiterhin die Rahmenbedingungen für eine Weiterentwicklung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes zu stärken und zu verbessern. Es soll ein Raum für die vielen Akteure unserer Gemeinde werden. Für mich ist es immer wichtig, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eine vielfältige Möglichkeit zu geben, im ländlichen Bereich aktiv zu sein und Zeit in Gesellschaft zu verbringen“, sagt sie während ihrer Dankesrede.
Lob und Anerkennung gibt es auch von Gemeindebürgermeister Frederic Beeskow. „Für uns als Gemeinde geht es immer darum, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen sich Bewohner entfalten können. Das enorme Engagement von Steffi Becher, aber auch von vielen anderen Menschen aus der Gemeinde, sehe ich als ein Geschenk an und es freut mich sehr, dass dies nun auch vom Kreis gewürdigt wurde“, so Beeskow. Für den Bürgermeister ist Steffi Becher ein Paradebeispiel für Engagement.
Quellenangabe: Grimmen vom 16.06.2023, Seite 11
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