Windräder
Die Windenergie gehört zu den Treibern der Energiewende. Sie steht uns ganzjährig und, im Vergleich zu fossilen Ressourcen, in unbegrenzter Menge zur Verfügung. An geeigneten Orten ermöglicht der Bau von modernen Windenergieanlagen eine effiziente und saubere Nutzung dieser Energie. Der Regionale Planungsverband Vorpommern hat in diesem Zusammenhang auf dem Gebiet der Gemeinden Papenhagen und Wittenhagen sowie der Stadt Grimmen das potenzielle Windeignungsgebiet „4/2015 Papenhagen“ identifiziert. Dieses Gebiet erfüllt die durch den regionalen Planungsverband vorgegebenen Kriterien zur Ausweisung eines Windeignungsgebiets. Darüber hinaus zeichnet es sich durch gute Voraussetzungen zur grünen Energieerzeugung und damit zur nachhaltigen klimaneutralen Stromversorgung aus.
Im Süden der Gemeinde stehen drei Windenergieanlagen des Typs Siemens SWT-3.2-113. Drei weitere Anlagen des gleichen Anlagentyps befinden sich auf angrenzenden Flächen der Stadt Grimmen. Gemeinsam bilden die sechs Windenergieanlagen den „Windpark Papenhagen“. Die Anlagen sind seit 2018 bzw. 2020 in Betrieb und speisen grünen Strom in das regionale 110 kV-Netz. Jede Anlage für sich hat eine Leistung von 3,2 MW und kann bis zu 9.500.000 kWh im Jahr erzeugen. Mit der erzeugten Strommenge aller sechs Anlagen werden tausende Haushalte mit grünem Strom versorgt.
Das zum Windpark gehörende Umspannwerk Klein Lehmhagen wurde 2018 in Zusammenarbeit mit der E.DIS Netz GmbH als regionaler Netzbetreiber in Betrieb genommen. Mit dem Bau und dem Betrieb des 31,5 MVA leistungsstarken Umspannwerks wurde die notwendige netztechnische Infrastruktur für die Region geschaffen. Zum einen wird der grüne Strom aus den sechs Windenergieanlagen über das Umspannwerk in die 110 kV Freileitung der E.DIS eingespeist, die von Grimmen nach Lüdershagen verläuft. Zum anderen bildet es einen elementaren Baustein hin zur Grünen Gemeinde.
Exkurs: Bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung (BNK)
Moderne Transpondersysteme ermöglichen es, die Einschaltzeiten der Nachtkennzeichnung an Windenergieanlagen so gering wie möglich zu halten. Diese Systeme senden Signale aus, welche den Flugverkehr in der Nähe von Windenergieanlagen orten. Befindet sich ein Luftfahrzeug in der Nähe und wird durch das System erfasst, werden die roten Hinderniswarnleuchten an den Anlagen eingeschaltet. Ist der nächtliche Himmel frei von Luftverkehr, so bleibt die Nachtkennzeichnung aus.
Solch ein transponderbasiertes BNK-System wird - als erster Windpark in Mecklenburg-Vorpommern - auch im „Windpark Papenhagen“ zum Einsatz kommen. Seit dem 2. Dezember 2021 befindet sich das System im Probebetrieb und wird nach erfolgreichem Abschluss aller notwendigen Tests offiziell in Betrieb genommen. Schon bald leuchten die Windenergieanlagen nur noch bei Bedarf. Nach einem erfolgreichen Probebetrieb wird das Leuchten ab sofort dauerhaft in der Nacht auf kurze Zeiträume beschränkt.
Exkurs: Warum stehen Windenergieanlagen still?
Nur selten ist fehlender Wind der Grund für den Stillstand. Dank umfangreicher Standortplanungen und moderner Technologien können die vorhandenen Wildverhältnisse bestmöglich genutzt werden.
Windenergieanlagen können dagegen aufgrund eines Überangebots von Strom aus umweltschädlichen Kohlekraftwerken abgeregelt werden. Wegen der Starrheit der Kraftwerke werden die flexibel agierenden Windenergieanlagen abgeschaltet und die eigentlich vorhandenen Möglichkeiten einer grünen Energieversorgung nicht genutzt. Mit dem kontinuierlichen Ausbau der Stromnetze und der Abschaltung von Kohlekraftwerken kann jedoch zukünftig mehr Strom aus Erneuerbaren Energien aufgenommen werden und die Windenergieanlagen stehen seltener still.
Je nach Wetter- und Windverhältnissen gelten für den „Windpark Papenhagen“ zudem individuelle Abschaltzeiten, bspw. zum Schutz von Fledermäusen. So kann es in den Abend- und Nachtstunden zu temporären Abschaltungen kommen. Daneben verursachen auch notwendige Wartungs- und Reparatureinsätze eine Abschaltung der Windenergieanlagen.